Bisher bevorzugten viele Hypothekarnehmer SARON-Hypotheken, was angesichts des plötzlichen Zinsanstiegs seit 2022 verständlich ist. Jetzt hat sich die Zinskurve abgeflacht und der Zinsanstiegszyklus scheint vorerst seinen Höhepunkt erreicht zu haben. Auf dem aktuellen Zinsmarkt eröffnen sich daher Möglichkeiten, Festhypotheken zu günstigeren Konditionen als SARON-Hypotheken abzuschliessen und sich gleichzeitig gegen weitere Zinssteigerungen abzusichern. Zwei- bis fünfjährige Festhypotheken sollten jetzt konkret ins Auge gefasst werden.
Markteinschätzung von Burak Er, Head Research und Senior Consultant Financing und Alkmene Maglaras, Head Financing
Der gegenwärtige Optimismus am Zinsmarkt malt ein positives Zukunftsbild, das je nach individuellen Erwartungen Chancen bietet – allerdings ist es wichtig, diese sorgfältig zu prüfen. Drei Abbildungen beleuchten diese Überlegungen.
Hohe Zinsen? Eher zurück zur Zinsnormalität
Das Tiefzinsumfeld, das seit 2015 den Zinsmarkt dominierte, gehört seit 2022 der Vergangenheit an. Der Zinsanstieg seit 2022 ist primär auf die globale Inflationsdynamik zurückzuführen, die trotz rückläufiger Entwicklung auch in den kommenden Jahren eine geldpolitische Herausforderung darstellen wird.
Wenn wir einen historischen Vergleich dieses Zinsanstiegszyklus machen, wird deutlich, dass wir uns in Bezug auf das Zinsniveau eher in Richtung einer Normalisierung bewegen. Die Daten in Abbildung 1 zeigen, dass ein solches Zinsniveau eher die Norm als die Ausnahme ist. Wir sehen einen Durchschnittszinssatz von 3.45% für den 10-jährigen Referenzzinssatz und 2.57% für den 3-monatigen Referenzzinssatz über den dargestellten Zeitraum. Die aktuellen Zinsen liegen deutlich unter diesen Werten.
Abbildung 1: Historische Zinsentwicklung
Markt preist Zinssenkungen der SNB ein
Viele Ökonomen und Marktteilnehmer erwarteten von der letzten geldpolitischen Lagebeurteilung der SNB am 22. September eine weitere Erhöhung des Leitzinses von 1.75% auf 2.00%. Wie von uns prognostiziert, trat dies jedoch nicht ein. Die Zinsmärkte reagieren nun auf diese Entwicklung, wie die aktuelle Zinskurve zeigt.
Bisher wies die Zinsswap-Kurve eine leicht gewölbte, jedoch relativ flache Struktur auf, wobei die Swap-Sätze für alle Laufzeiten über dem SARON-Satz lagen. Jetzt scheint der Markt jedoch mögliche Zinssenkungen in naher Zukunft einzupreisen und schliesst nahezu vollständig weitere Zinserhöhungen aus. Dies hat dazu geführt, dass die Swap-Sätze für Laufzeiten von zwei bis fünf Jahren deutlich unter dem SARON-Satz liegen.
Abbildung 2: Aktuelle Zinsswap-Kurve
Restriktive Geldpolitik dürfte länger anhalten
Obwohl zahlreiche Indikatoren darauf hindeuten, dass die aktuelle Geldpolitik ausreichend restriktiv ist und die Inflationsrate sogar unter dem Ziel der SNB liegt, wäre es zu optimistisch anzunehmen, dass zukünftige Zinserhöhungen gänzlich ausgeschlossen sind und sogar eine baldige Zinsreduktion bevorsteht.
Ein Vergleich der letzten vier restriktiven geldpolitischen Phasen in der Vergangenheit mit dem aktuellen Zinsanstiegszyklus, wie in Abbildung 3 dargestellt, zeigt, dass eine restriktive Geldpolitik von der ersten Zinserhöhung bis zum Höhepunkt der Zinssätze im Durchschnitt zwei bis drei Jahre dauert. Zudem bleibt der kurzfristige Referenzzinssatz für einen längeren Zeitraum auf diesem Niveau, bis die erste Zinssenkung eingeleitet wird. Die erste Leitzinsanhebung der SNB im aktuellen Zinsanstiegszyklus erfolgte im Juni 2022, also erst vor einem Jahr.
Abbildung 3: Vergleich historischer Zinsanstiegszyklen
Nutzen Sie die aktuelle Zinslandschaft zu Ihrem Vorteil.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie von den günstigen Finanzierungsmöglichkeiten profitieren können oder wenn Sie eine individuelle Beratung wünschen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
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