Mehr Hitzeschutz, weniger Heizwärmebedarf

22 11 Mehr Hitzeschutz Weniger Heizwaermebedarf

Die Sommer werden immer trockener, Hitzetage nehmen zu, ebenso Extremniederschläge. Schuld daran ist der Klimawandel. Eine Entwicklung, auf die es auch in der Architektur zu reagieren gilt.

Bereits über die letzten zehn Jahre hinweg war es in der Schweiz rund zwei Grad wärmer als vor rund 150 Jahren. Und bis Mitte des Jahrhunderts könnten nochmals rund ein bis zwei Grad hinzukommen, auch wenn die Anstrengungen gegen die Klimaerwärmung verstärkt werden. Das stellt auch die Architektur vor neue Herausforderungen. In den Städten beispielsweise werden Grünflächen immer wichtiger: Sie sorgen für willkommene Abkühlung. Kommt hinzu, dass Flächen, über die Wasser versickern kann, die Kanalisation entlasten. Denn auch die Extremniederschläge nehmen zu.

Oben kühlendes Grün 

Was im Grossen gilt, hilft auch im Kleinen: Ein begrüntes Dach fungiert zumindest vorübergehend als «Regenwasser-Schwamm» und wirkt vor allem in Städten der Überhitzung entgegen. Daneben gewinnt auch im einzelnen Haus der Hitzeschutz an Bedeutung, während der Heizwärmebedarf im Winter abnehmen dürfte.

Der Süden als Vorbild 

Neben einer guten Dämmung, die auch gegen Hitze schützt, kommt den Fenstern eine entscheidende Rolle zu. Bezüglich Verglasung sollten sie dem neusten Stand entsprechen. In der Dimensionierung besinnt man sich zurück, indem man die Fensterfläche wieder reduziert, zu Gunsten von geschlossenen Aussenwänden, die bei Massivbauten ausserdem als ausgleichende Speichermasse angenehm auf das Raumklima wirken. Wer den Sonnenstand in die Gebäudeplanung einbezieht, kann zudem mittels passivem Sonnenschutz im Sommer die Sonne abschirmen, beispielsweise mit Vordächern, Terrassen und tiefen Fensterleibungen, und im Winter als willkommene Wärmequelle ins Haus lassen. Auch die aussenliegende Beschattung, etwa mit Lamellenstoren, ist elementar. Punkte, denen in südlichen Ländern schon lange Beachtung geschenkt wird.