Weniger Parkplätze durch veränderte Mobilität?

23 12 Weniger Parkplaetze Durch Veraenderte Mobilität

Neue Mobilitätskonzepte spielen eine entscheidende Rolle in der modernen Raumplanung: Durch sie ändert sich der Bedarf an Verkehrsflächen und an Parkraum.

In der Schweiz benötigt der Verkehr 20 bis 30 Prozent der urbanen Fläche (Siedlungsfläche gem. Arealstatistik BfS); davon geht der grösste Anteil auf das Konto von Strassen und Parkplätzen. Trotzdem sind unsere Verkehrswege oft überlastet: Die Staumenge hat sich in der Schweiz seit den 1990er-Jahren verfünfzigfacht (gem. BfS).

Die wachsende Bevölkerung, Urbanisierung und zunehmende Umweltbelastung machen daher neue Mobilitätskonzepte erforderlich. Sie sollen die Antriebseffizienz und die Umweltverträglichkeit von Fahrzeugen verbessern und gleichzeitig die Kapazitäten auf Strasse und Schiene erhöhen.

Kleinere und effizientere Fahrzeuge

Bei der Mobilität zeichnen sich mehrere Trends ab: Die Elektrifizierung schreitet weiter voran, gleichzeitig dürften die Fahrzeuge des Individualverkehrs langfristig kleiner und leichter werden – einerseits um deren Reichweite und Energieeffizienz zu erhöhen, andererseits um dem Platzmangel in den Städten entgegenzuwirken. Zunehmend könnte sich parallel dazu Shared Mobility durchsetzen. Sie beinhaltet nicht nur das Teilen von Fahrzeugen (Carsharing), sondern ermöglicht auch eine bessere Fahrzeug-Auslastung durch Fahrgemeinschaften (Ridesharing). Die Digitalisierung und eine Bedienung per App können künftig den Komfort, die Sicherheit und die Nutzerfreundlichkeit solcher Angebote steigern und zu mehr Akzeptanz in der Bevölkerung führen.

Parkplatz-Nachfrage teilweise rückläufig

Was bedeuten diese Trends für die Siedlungsplanung? In vielen Städten erhöht sich der politische Druck auf den Individualverkehr und die Zahl der öffentlichen Parkplätze nimmt ab. Sie werden umgenutzt zu Verkehrswegen für Mikromobilität oder zu Grünflächen.

Ebenfalls ist zu beobachten, dass ein wachsender Teil der urbanen Bevölkerung auf ein eigenes Auto verzichtet. Dieser Trend ist heute vor allem in zentralen Stadtquartieren spürbar, wo Parkplätze in Wohnliegenschaften zunehmend weniger gefragt sind. Dabei gilt es jedoch zu beachten, dass gesamtschweizerisch der Motorisierungsgrad weiterhin am Steigen ist, was von den Immobilieninvestoren eine regional sehr differenzierte Parkplatzplanung verlangt.

In der Stadt Zürich zum Beispiel hat man bereits 2016 die Parkplatzverordnung geändert und das Parkplatzminimum für Neubauten gesenkt. Investoren können so das Parkplatzangebot besser an die zu erwartende Nachfrage anpassen. Gleichzeitig wächst in Wohnüberbauungen der Bedarf an Abstellplätzen für Fahrräder, E-Bikes und andere Fahrzeuge der Mikromobilität – ebenfalls sind zunehmend Ladestationen gefragt.

Gewerbe benötigt Parkplätze

Während in urbanen Gebieten die Parkplatz-Nachfrage in Wohnüberbauungen tendenziell sinkt, ist sie in der Agglomeration und auf dem Land zurzeit unverändert hoch. Parkplätze für Gewerbe sind hingegen auch in der Stadt – und insbesondere im Zentrum – gefragt und oft Mangelware.

Daher ist eine sorgfältige Planung erforderlich, um den Bedürfnissen des Gewerbes gerecht zu werden. So braucht es ausreichend Kurzzeitparkplätze, Parkplätze für den Gebäudeunterhalt sowie Ladezonen. Letztere werden durch den Onlinehandel und die Zunahme an Hauslieferungen durch Speditionsfirmen immer wichtiger. Während der Bedarf an privaten Tiefgaragenparkplätzen also eher sinkt, könnte die Nachfrage nach leicht zugänglichen (Aussen-)Parkplätzen sogar steigen.

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David Berlart Rund

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