Entwicklung Immobilienmarkt Juni 2023

Real Estate And Investment Concept With Bottom View On Sunny Skyscrapers Tops And Digital Financial Chart With Stock Market Diagram

Der Avobis Immobilienindex visualisiert monatlich Zahlen zum Immobilienmarkt Schweiz. Im Juni 2023 kamen im Vergleich zum Vormonat vermehrt Immobilien auf den Markt, während die Preise eher seitwärts tendierten.

Summary

Die Datengrundlage per Ende Juni 2023 indiziert, dass die Anzahl inserierter Wohneinheiten zum Kauf weiter zugenommen hat. Die Anzahl offener Inserate für Mietwohnungen, die seit längerem in einem Abnahmetrend befindet, haben sich im Juni im Vergleich zum Vormonat ein wenig stabilisiert. Aktuell sind am Markt etwa 4‘600 Einfamilienhäuser zum Verkauf inseriert, was einer Zunahme von etwa 6% gegenüber dem Vormonat entspricht. Seit Jahresbeginn verzeichnet die Inseratenanzahl für zur Vermietung inserierte Einfamilienhäuser eine Stagnation. Insgesamt hat die Anzahl der Inserate für alle Objekttypen gegenüber dem Vormonat zugenommen.

Hinsichtlich der Preisgestaltung setzt sich der Preisanstieg für Eigentumswohnungen gemessen am Quadratmeterpreis weiterhin fort. Ebenfalls sind die Mietpreise für Wohnungen gemessen am Quadratmeterpreis angestiegen. Bei den Einfamilienhäusern haben die Quadratmeterpreise stagniert, während die Mietpreise für Einfamilienhäuser gemessen am Quadratmeterpreis gegenüber dem Vormonat ebenfalls stagniert haben. Insgesamt sind die Kauf- und Mietpreise für Wohnungen steigend, während die Kauf- und Mietpreise für Einfamilienhäuser stagnieren.

Kauf Wohnungen

Schweizweit ist im Juni 2023 ein leichter Anstieg der Preise um 1,3 Prozent auf 6986.30 CHF/m2 zu verzeichnen. Der Preisindex bewegt sich damit auf ein neues Niveau von 7000 CHF/m2 zu. Ebenso steigt das Angebot um 4,2 Prozent auf ca. 9800 Wohnungen, die aktuell in der Schweiz zum Verkauf stehen.

Auffällig für den Juni ist, dass Anzeigen vermehrt relativ kurz geschaltet worden sind.

Der Aufwärtstrend bei den Preisen lässt sich in jedem Kanton beobachten. Besonders fällt der Kanton Graubünden im Avobis Immobilienindex auf: In diesem wird ein Preisanstieg um 3,5% auf 9256 CHF/m2 verzeichnet, zum Stichtag stehen ca. 260 Wohnungen zum Verkauf. Die Arbeitsmarktgrossregion „Ostalpen“ – die das Einzugsgebiet der Erwerbstätigen rund um den Kanton Graubünden mit berücksichtigt – folgt diesem Trend: Auch dort steigen die Preise um ca. 7% von 8390.32 CHF/m2 auf 8948.43 CHF/m2. Wer bereit ist, einen längeren Weg zur Arbeit in Kauf zu nehmen, kann in dieser Region eine vergleichsweise günstige Wohnung erwerben. 

Kauf Einfamilienhäuser 

Der durchschnittliche Hauskaufpreis bleibt auf einem stabilen Niveau von 7‘111 CHF/m2. Bewegung kommt jedoch in die geschalteten Anzeigen auf dem Markt: Mit schweizweit 4‘650 Liegenschaften sind 6.5 % mehr Objekte als im Vormonat ausgeschrieben. Die Steigerung beruht darauf, dass die Anzeigen länger geschaltet werden – es kommen jedoch auch relativ wenig neue Anzeigen hinzu.

Das Angebot an Liegenschaften auf dem Markt stieg vor allem in folgenden Kantonen stark: Kanton Thurgau (+15%, 142 Häuser zu 6‘971.69 CHF/m2), Kanton Bern (+11% 360 Häuser zu 6‘358.57 CHF/m2) und Kanton Tessin (+10%, 592 Häuser zu 5‘732.05 CHF/m2). 

Miete Wohnungen 

Die Wohnungsmieten in der Schweiz sind im Juni 2023 ganz leicht auf 250 CHF/m2 gestiegen, das Angebot an Wohnungen erhöhte sich um 3% auf 23‘049 Objekte. Die Erhöhung des Referenzzinssatzes wird erst im dritten Quartal 2023 einen signifikanten Einfluss auf die Mietpreise haben, da eine dreimonatige Voravis nötig war.

Vor allem im Kanton Graubünden (+20%, 300 freie Wohnungen zu durchschnittlich 250 CHF/m2), Kanton Schwyz (+14%, 220 freie Wohnungen zu durchschnittlich 275 CHF/m2) sowie Kanton Luzern (+9%, 790 freie Wohnungen zu 254 CHF/m2) hat sich das Angebot an Mietwohnungen ausgedehnt. 

Miete Einfamilienhäuser 

Die Mietpreise für Einfamilienhäuser haben sich auf 240 CHF/m2 auf einem hohen Niveau eingependelt, das Angebot an Liegenschaften ist mit 1‘107 Objekten leicht gestiegen

Auf Kantonsebene sehen wir mehr Liegenschaften auf dem Markt im Kanton Aargau (+11%, 122 freie Häuser zu durchschnittlich 240 CHF/m2) sowie dem Kanton Vaud (+ 7.5%, zu durchschnittlich 314 CHF/m2). 

Ausblick

Aufgrund der Ineffizienz des Schweizer Immobilienmarktes wirken sich steigende Zinsen verzögert und glättend auf die Preis- und Angebotsgestaltung aus. Die Zunahme der Zinskosten belastet die Liquidität und damit die Tragfähigkeit, insbesondere für Eigentümer von selbstbewohntem Wohneigentum. Allerdings können nun potenzielle Mietzinserhöhungen den Inflationsschutz von Renditeimmobilien aktivieren, was ihre Attraktivität für Investoren erhöht. Angesichts dieser gegensätzlichen Effekte bleibt die zukünftige Entwicklung der Immobilienpreise und des Marktangebots ungewiss und erfordert sorgfältige Beobachtung der Marktdynamik in den kommenden Monaten.

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Dirk Kunischewski Rund

Kontaktperson

Dirk Kunischewski

Senior Data Analyst

Tel. +41 58 255 39 38

dirk.kunischewski@avobis.ch

Brandschenkestrasse 38
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Hier geht es zur Avobis Zinseinschätzung Juni 2023.